Mkhitaryan: Die Sprache des Fußballs (2024)

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Henrikh Mkhitaryan kann Fußball wie Musik aussehen lassen.Leicht und federnd, schwungvoll und dynamisch, elegant undaufregend. Der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund ist Armeniens Superstar. Doch schnelle Antritte sind ihm wesentlich lieberals große Auftritte. Er spricht am liebsten mit den Füßen.

Henrikh Mkhitaryan sprichtfünf Sprachen. Wortgewandt ist eralso, wortgewaltig aber ganz gewissnicht. Der "Zehner" von BorussiaDortmund ist angenehm zurückhaltend, schüchtern mitunter, jedenfalls keiner, der mit Sprüchen aufden Putz haut. Und er ist bescheiden. Bei seiner offiziellen Vorstellung durch den BVB vor knappeinem Jahr hatten die Berichterstatter von Funk und FernsehenSorge, überhaupt etwas auf derTonspur zu haben. Als die Vereinsfunktionäre ihn später fragten,welches Modell aus der Luxusliniedes Autoherstellers er denn inZukunft zu fahren gedenke, antwortete er: Eines mit vier Rädern wärenicht schlecht. Doch so dezent seinAuftritt ist, so wuchtig ist seinAntritt. Besser: So wuchtig kannsein Antritt sein.

Mit Armenien ist Mkhitaryan in derWM-Qualifikation ziemlich knappgescheitert. Drei Punkte fehlten amEnde nur auf Play-off-Platz zwei; ineiner Gruppe mit Italien, Dänemark,der Tschechischen Republik und Bulgarien. Mkhitaryan ist das Aushängeschild dieser Mannschaft. Zum dritten Mal in Folge ist er im Frühjahr zuArmeniens "Fußballer des Jahres"gewählt worden, zum vierten Mal insgesamt. Seine Einordnung dieserLeistung ist typisch für den Rekordtorschützen seines Landes. Umgehend ließ er verbreiten, dass all seinepersönlichen Erfolge ohne eineMannschaft nie möglich seien: "Fußball ist ein Teamsport, daher dankeich all meinen Mitspielern."

Kennt den Wert von Gemeinschaft

Der 25-Jährige kennt den tatsächlichenWert von Gemeinschaft. Früh hat erunerwarteten Verlust erlitten in derkleinsten Einheit der Gesellschaft,der Familie. Als sein Vater starb,33-jährig an einem Hirntumor, warHenrikh erst sieben.Hamlet Mkhitaryan, in den 80er-Jahren der große Star bei Ararat Eriwan,war es, der die ganze Familie mitdem Fußballvirus infiziert hatte.Henrikhs Mutter Marina arbeitetnoch immer für den armenischenVerband, seine ältere SchwesterMonica hat eine Anstellung bei derUEFA in Nyon. Sie alle wanderten1990 mit dem Vater nach Frankreichaus. Hamlet führte dort ASOAValence in die Ligue 2. Ihm weinteder kleine Henrikh nach – jedes Mal,wenn der Vater ihn einmal nichtzum Training mitnehmen konnte.

Profidebüt mit 17

Sein Profidebüt gab der mittlerweile große Henrikh 2006 mit 17 fürden FC Pyunik Eriwan in der armenischen Elite-Liga. Vier Meisterschaften mit diesem Klub, derWechsel zu Metalurg Donezk 2009,jener zu Schachtjor ein Jahr späterund die drei Meistertitel in derukrainischen Premier League sowiemittlerweile sein erstes Jahr in derBundesliga folgten."Als Mensch", hat Jürgen Klopp,sein Trainer, schon nach wenigenWochen der Zusammenarbeit fest-gehalten, "ist Miki noch einen Tickbesser als als Fußballer." Eine Ein-lassung, die für ein solch sensiblesGebilde wie das einer Fußball-Mannschaft womöglich noch wertvollerist, als des Trainers Aussage, dassBorussia Dortmund im vergangenen Sommer auch noch mehr alsdie kolportierten 27,5 MillionenEuro nach Donezk überwiesenhätte. So unbedingt habe man die-sen Fußballer und Menschen habenwollen.

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Henrikh Mkhitaryan hatte kurzzuvor die Eintracht in Frankfurt fastim Alleingang besiegt, mit zweiTreffern, deren Entstehungen Ausdruck seines Fußballs waren. EinesFußballs, der präzise ist, trickreich,variantenreich. Und schnell. Soschnell, dass manchmal kaumein Auge hinterherkommt, underst recht kein Abwehrspieler.Mkhitaryans Spielzüge könnten insolchen Momenten auch einerMelodie folgen.

Doch auch nach dieser Leistungbeließ es der 25-Jährige bei zweiknappen Sätzen der Zufriedenheit.Er verschwand still und leise – durchdie Hintertür. So wuchtig seinAntritt an diesem Nachmittag war,so dezent war auch diesmal seinAuftritt. Die angemessenen Würdigungen verfassten andere. JürgenKlopp sagte: "Henrikh ist ein kompletter Mittelfeldspieler. Er hatTempo, ist ballsicher, hat ein über-ragendes Auge für die Situationund einen sehr guten Abschluss."Dann legte Dortmunds Trainer einePause ein, ehe er nachschob: „"Erkickt halt wie die Jungs, die soteuer sind."

[nh]

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Henrikh Mkhitaryan kann Fußball wie Musik aussehen lassen.Leicht und federnd, schwungvoll und dynamisch, elegant undaufregend. Der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund ist Armeniens Superstar. Doch schnelle Antritte sind ihm wesentlich lieberals große Auftritte. Er spricht am liebsten mit den Füßen.

Henrikh Mkhitaryan sprichtfünf Sprachen. Wortgewandt ist eralso, wortgewaltig aber ganz gewissnicht. Der "Zehner" von BorussiaDortmund ist angenehm zurückhaltend, schüchtern mitunter, jedenfalls keiner, der mit Sprüchen aufden Putz haut. Und er ist bescheiden. Bei seiner offiziellen Vorstellung durch den BVB vor knappeinem Jahr hatten die Berichterstatter von Funk und FernsehenSorge, überhaupt etwas auf derTonspur zu haben. Als die Vereinsfunktionäre ihn später fragten,welches Modell aus der Luxusliniedes Autoherstellers er denn inZukunft zu fahren gedenke, antwortete er: Eines mit vier Rädern wärenicht schlecht. Doch so dezent seinAuftritt ist, so wuchtig ist seinAntritt. Besser: So wuchtig kannsein Antritt sein.

Mit Armenien ist Mkhitaryan in derWM-Qualifikation ziemlich knappgescheitert. Drei Punkte fehlten amEnde nur auf Play-off-Platz zwei; ineiner Gruppe mit Italien, Dänemark,der Tschechischen Republik und Bulgarien. Mkhitaryan ist das Aushängeschild dieser Mannschaft. Zum dritten Mal in Folge ist er im Frühjahr zuArmeniens "Fußballer des Jahres"gewählt worden, zum vierten Mal insgesamt. Seine Einordnung dieserLeistung ist typisch für den Rekordtorschützen seines Landes. Umgehend ließ er verbreiten, dass all seinepersönlichen Erfolge ohne eineMannschaft nie möglich seien: "Fußball ist ein Teamsport, daher dankeich all meinen Mitspielern."

Kennt den Wert von Gemeinschaft

Der 25-Jährige kennt den tatsächlichenWert von Gemeinschaft. Früh hat erunerwarteten Verlust erlitten in derkleinsten Einheit der Gesellschaft,der Familie. Als sein Vater starb,33-jährig an einem Hirntumor, warHenrikh erst sieben.Hamlet Mkhitaryan, in den 80er-Jahren der große Star bei Ararat Eriwan,war es, der die ganze Familie mitdem Fußballvirus infiziert hatte.Henrikhs Mutter Marina arbeitetnoch immer für den armenischenVerband, seine ältere SchwesterMonica hat eine Anstellung bei derUEFA in Nyon. Sie alle wanderten1990 mit dem Vater nach Frankreichaus. Hamlet führte dort ASOAValence in die Ligue 2. Ihm weinteder kleine Henrikh nach – jedes Mal,wenn der Vater ihn einmal nichtzum Training mitnehmen konnte.

Profidebüt mit 17

Sein Profidebüt gab der mittlerweile große Henrikh 2006 mit 17 fürden FC Pyunik Eriwan in der armenischen Elite-Liga. Vier Meisterschaften mit diesem Klub, derWechsel zu Metalurg Donezk 2009,jener zu Schachtjor ein Jahr späterund die drei Meistertitel in derukrainischen Premier League sowiemittlerweile sein erstes Jahr in derBundesliga folgten."Als Mensch", hat Jürgen Klopp,sein Trainer, schon nach wenigenWochen der Zusammenarbeit fest-gehalten, "ist Miki noch einen Tickbesser als als Fußballer." Eine Ein-lassung, die für ein solch sensiblesGebilde wie das einer Fußball-Mannschaft womöglich noch wertvollerist, als des Trainers Aussage, dassBorussia Dortmund im vergangenen Sommer auch noch mehr alsdie kolportierten 27,5 MillionenEuro nach Donezk überwiesenhätte. So unbedingt habe man die-sen Fußballer und Menschen habenwollen.

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Henrikh Mkhitaryan hatte kurzzuvor die Eintracht in Frankfurt fastim Alleingang besiegt, mit zweiTreffern, deren Entstehungen Ausdruck seines Fußballs waren. EinesFußballs, der präzise ist, trickreich,variantenreich. Und schnell. Soschnell, dass manchmal kaumein Auge hinterherkommt, underst recht kein Abwehrspieler.Mkhitaryans Spielzüge könnten insolchen Momenten auch einerMelodie folgen.

Doch auch nach dieser Leistungbeließ es der 25-Jährige bei zweiknappen Sätzen der Zufriedenheit.Er verschwand still und leise – durchdie Hintertür. So wuchtig seinAntritt an diesem Nachmittag war,so dezent war auch diesmal seinAuftritt. Die angemessenen Würdigungen verfassten andere. JürgenKlopp sagte: "Henrikh ist ein kompletter Mittelfeldspieler. Er hatTempo, ist ballsicher, hat ein über-ragendes Auge für die Situationund einen sehr guten Abschluss."Dann legte Dortmunds Trainer einePause ein, ehe er nachschob: „"Erkickt halt wie die Jungs, die soteuer sind."

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